✍️ Wie erzähle ich Geschichten für Unternehmen?
Plus: Ich verrate mein Dating-Profil und die passende Geschichte.
Hi und willkommen zu Texthacks! Heute mit dem Thema: Geschichten erzählen. Und zwar in Dating-Profilen. Und für Unternehmen. Mit Punkt 1 kenne ich mich gut aus. Deshalb findet ihr unten mein aktuelles Dating-Profil. Für Punkt 2 habe ich mir Hilfe geholt. Und zwar von Giuseppe Rondinella und Maximilian Van Poele von der Agentur hypr. Ihre Stärke: personenzentrierte Kommunikation, weil sie glauben, dass Menschen sich in erster Linie für Menschen und ihre Geschichten interessieren. Wie erzählt man also die Geschichte eines Unternehmens? Und wie entwickelt man sie? Das erklären sie anhand des Golden Circle von Simon Sinek entlang der drei Fragen WHY, HOW und WHAT.
People don't buy WHAT you do, they buy WHY you do it.
Das hat Simon Sinek im Rahmen seines berühmten Ted-Talks im Jahr 2009 gesagt. Du solltest dich zuallererst immer fragen: Warum mache ich, was ich mache? Marktführer werden ist z. B. ein WHAT, kein WHY. Ein WHY dagegen thematisiert den Existenzgrund und holt die Menschen emotional ab. Zum Beispiel kommuniziert Patagonia sehr klar, warum es tut, was es tut: Be in business to save our home planet. Und darum kaufen Leute auch Produkte von Patagonia. Weil sie Teil der Patagonia-Mission sein möchten.
Finde dein HOW.
Frage dich, was du oder dein Unternehmen besonders gut können und wodurch ihr euch von der Konkurrenz abgrenzt. Formuliert entsprechend euer HOW / den USP. Apples How ist beispielsweise der bewusste Fokus auf die Nutzerfreundlichkeit.
Formuliere dein WHAT.
Fast jedes Unternehmen weiß, was es tut. Patagonia stellt Kleidung her. Apple hingegen längst nicht mehr nur Computer, sondern auch Uhren und Smartphones. Und Tesla wiederum Autos, Solaranlagen und Batterien. Im WHAT wird auch deutlich, warum das WHY so wichtig ist: Es erweitert den Möglichkeitsraum des WHAT. Das ist mit ein Grund, warum Tesla sich selbst nicht als Autohersteller versteht, sondern vielmehr als Energieunternehmen.
Erzähle eine Geschichte über dein WHY, HOW und WHAT
Jede gute Geschichte braucht ein Problem. Überlege dir also, welches Problem dein Unternehmen löst, welchen „Gegner“ es bezwingen will. Patagonia existiert, um den Planeten zu retten. Die Bösen, das sind also all diejenigen, die nicht nachhaltig wirtschaften und den Planeten dadurch schädigen. Eine richtig gute Geschichte würde also erklären, wie man dieses Problem lösen möchte (HOW) und man selbst Teil dieser Bewegung werden kann (WHAT). Und genau diese Geschichte erzählt Patagonia sehr erfolgreich.
Überlege dir, wo deine Zielgruppe unterwegs ist
Nicht immer sind die großen Medien auch die relevanten Medien für dein Unternehmen. Das hängt zum einen von der Geschichte ab und zum anderen von den kommunikativen Zielen, die du dir gesteckt hast. Das Fachmagazin t3n kann bisweilen sinnvoller sein, wenn man IT-Fachkräfte rekrutieren möchte als z. B. ein Artikel in der Süddeutschen Zeitung oder gar der brand eins.
Wenn du dir nur eine Sachen merken kannst, dann diese: People don’t buy WHAT you do, they buy WHY you do it.
😘 Und jetzt der Dating-Tipp
In allen Datingprofilen steht das Gleiche? “Suche jemanden zum Pferde stehlen” oder “open-minded and likes to travel? Das muss nicht sein. Erzähl in zwei bis drei Sätzen eine Geschichte, die gleichzeitig mehr über dich erzählt als nur die eine Anekdote. Das gilt für Bumble oder Tinder genauso wie für den klassischen Teaser. Bleib nie allgemein, ein Teaser ist keine Zusammenfassung mit Anspruch auf Vollständigkeit. Mein Profil:
Viel Spaß beim Texten und Swipen. Und falls ihr aktuell nicht die große Liebe, sondern einen neuen Job sucht: Im Anschluss findet ihr vielleicht euer passendes Match. Viele liebe Grüße, Anne-Kathrin
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Danke für die lehrreichen und unterhaltsamen Tipps jede Woche. Arbeite seit 7 Jahren in der PR und Kommunikation und lerne trotzdem immer wieder tolle Tricks von dir. Und was ich schon weiß, wird anschaulich aufgefrischt. :)
Michael