Hi und herzlich willkommen zu TextHacks! Vor ein paar Wochen habe ich eine Nachricht bekommen, die lautete: “Willst du meine erste Case Study sein?”. Und weil es auch meine erste Case Study ist, teile ich sie mit euch: Hier geht’s zum Newsletter Newsletter und der Frage, wie ich mehr als 9.000 Subscriber gewinnen konnte. Mein Ziel ist es übrigens, dieses Jahr die 10.000 zu knacken, was sehr verrückt wäre.
Jetzt genug der Eigenwerbung, ich behaupte ja immer, hier gibt es kein Gelaber, also los geht’s. Diese Folge wird präsentiert von Laura Lewandowski, die einen Newsletter namens SmartChiefs schreibt über mein Lebensmotto: Work smart, not hard. Hier gibt’s Inspiration für Menschen, die Erfolg haben wollen, ohne dafür um 4 Uhr morgens aufzustehen. Laura erklärt uns heute als Storytelling-Expertin, worauf es beim Pitchen ankommt, ihre Hacks funktionieren genauso gut für alle, die kein Start-Up gründen, sondern ihre Texte verbessern oder sich selber in einem LinkedIn-Posting pitchen wollen:
1. Vermeide Adjektive: Show, don’t tell
Adjektive sind langweilig und unkonkret: Dein Startup ist innovativ, kreativ, jung und nachhaltig, divers. Klar, aber sind das nicht alle? Erzähle stattdessen Geschichten, mit denen du deine Stärken belegst. Beispiel Kreativität: Beschreibe, wie die Brainstorming-Runden in deinem Unternehmen ablaufen. Oder wie du durch einen unkonventionellen Einfall ein Problem lösen konntest.
2. Mach dir klar, was du sagen willst
Stell dir vor, du arbeitest in der Küche eines großen Restaurants: Viele Menschen bei der Arbeit, Spülmaschinen knattern, Geschirr klimpert. Du hast gerade eine Push-Nachricht auf deinem Handy gelesen – jetzt willst du deinem Kollegen am anderen Ende des Raums zurufen, um was es geht. Überleg es dir genau – zwei bis drei Sätze, mehr Aufmerksamkeit bekommst du nicht. 📱
👉🏼 Merke: Der sogenannte „Küchenzuruf“ gehört zum Standard-Repertoire jedes Journalisten. Am Anfang eines jeden Artikels muss kurz und prägnant stehen, um was es geht. Diese Methode hilft auch dir bei deinem Pitch: Mach dir klar, was du eigentlich sagen willst – und fasse es in zwei bis drei Sätzen zusammen. Nur was du verstehst, versteht auch dein Gegenüber.
3. Identifiziere deinen Protagonisten
Jede Geschichte braucht einen Helden, der etwas erlebt, mit dem man sich identifizieren will. 🦸🏼♂️ Wenn es um deine Gründergeschichte geht, bist du das wahrscheinlich selbst. Oder ist es der Kunde/ dein Investor, den du auf eine Gedankenreise schickst? Achte darauf, dass der Fokus immer auf dem Helden bleibt, schweife nicht ab. Und stelle dir die Frage: Wer ist dein Gegner, der Antagonist? Ein anderer Mensch, die Gesellschaft – oder liegt er möglicherweise in dir selbst. Womit wir bei Punkt vier wären …
4. Suche den Konflikt
Es beginnt bereits morgens. Der Wecker klingelt, du würdest lieber im Bett liegen bleiben – doch du weißt: Du musst aufstehen, Geld verdienen. Auf der einen Seite der Wunsch, auf der anderen die Pflicht – ein klassischer Konflikt.
Bei Konflikten wirken zwei konträre Kräfte gegeneinander. Wer wird Überhand gewinnen? Diese Frage erzeugt Spannung. Wenn du Geschichten erzählst, musst du deshalb die Konflikte identifizieren, die dich antreiben. Welche Bedürfnisse, Wünsche und Sehnsüchte haben dich dazu gebracht, deine Idee zu entwickeln? Und welche Widerstände musstest du überwinden, um hier zu stehen? Finde es heraus. ✏️
5. Identifiziere Wendepunkte
Wenn du deinen Konflikt kennst, dann frage dich: In welchem Moment gewinnt eine der beiden Seiten Überhand? Wendepunkte bedeuten Fortschritt, sie zeigen, dass du dich weiterentwickelst, lernst. Deshalb stehen sie im Mittelpunkt deiner Story. Sie sind es, die dich zu dem gemacht haben, der du heute bist.
6. Sei genau
Wenn du willst, dass die Schlüsselmomente, von denen zu erzählst, greifbar werden, dann fülle sie mit Details. Sage nicht: „Als ich die Idee hatte, war ich zuhause“. Erzähle, in welcher Stadt/ in welchem Stadtteil du wohnst. Wie sieht es dort aus? Und was hast du zu diesem Zeitpunkt gemacht? Lagst du auf dem Sofa, hast du gekocht?
7. Verknüpfe Details mit deiner Aussage
Pass aber auf: Nichtssagende Details lenken von der Geschichte ab. Gute Details stehen dagegen immer in Verbindung mit einer übergeordneten Aussage. Beispiel: Du willst erzählen, dass du aus einfachen Verhältnissen kommst. Dann beschreibe den bröckelnden Putz an den Hauswänden deines Viertels.
8. Nutze unverbrauchte Bilder
Gute Metaphern erzeugen Bilder im Kopf deiner Zuhörerinnen – und bleiben auf diese Weise hängen. Aber Vorsicht: Viele Metaphern haben wir in unserem Leben so oft gehört, dass sie nicht mehr funktionieren. Wer denkt beim „Fuß des Berges“ noch an einen Fuß? Suche dir deshalb deine eigenen, deine unverbrauchten Metaphern.
9. Fasse dich kurz
Wenn du deinen Vortrag skriptest, denk an diese Regel: Jedes Wort, das du aufschreibst, beschmutzt die Reinheit des Papieres. Deshalb muss jedes Wort eine Funktion haben, nichts darf vom Kern deiner Aussage ablenken. Wenn du mit dem Schreiben fertig bist, gehe noch einmal drüber: Irgendwo lässt sich der Text bestimmt kürzen.
10. Kenne deine Zielgruppe
Die Kraft guter Geschichten: Der Hörer identifiziert sich mit dem Helden. Das klappt allerdings nur, wenn Wünsche und Bedürfnisse mehr oder weniger übereinstimmen. Kinder identifizieren sich mit Gute-Nacht-Geschichten, Investorinnen wahrscheinlich weniger. Überlege dir deshalb genau: Ist es die richtige Geschichte für deine Zielgruppe?
Vielen Dank, Laura! Wenn ihr also künftig weniger und dafür effektiver arbeiten wollt, abonniert ihren Newsletter. Und wenn ihr mir bei den 10.000 Subscribern helfen wollt, teilt TextHacks gerne mit allen, die um vier Uhr morgens oder um neun Uhr morgens aufstehen: