3 Hacks für LinkedIn von Sara Weber...
...die für jede Plattform funktionieren. Sogar für Datingprofile.
Hi und willkommen zu einer Premiere bei Texthacks. Weil ich meine besten Hacks in den ersten drei Folgen verballert habe, hole ich mir künftig Hilfe für ausgewählte Themen. Los geht’s mit Sara Weber, die sich nach Jahren als LinkedIn-Redaktionsleiterin selbstständig gemacht hat.
Ihr solltet sie heute buchen, hier geht’s zu ihrer Homepage. (Für alle ohne Social- und Tinder-Strategie: bitte unauffällig weiterscrollen)
Mini-Hacks von Sara Weber
Drei Tipps für gute LinkedIn-Posts, die euch auch sonst im Internet gut aussehen lassen (der erste ist ein Muss fürs Dating-Profil):
🤷♂️ Schreibt nie in der dritten Person über euch. Das darf nur das Team von Angela Merkel auf Facebook.
#️⃣ Niemand braucht achtzehn Hashtags. Zwei oder drei reichen vollkommen, gar keine sind auch okay. Welche auswählen? Die, nach denen Leute realistisch suchen würden: Hashtags zu einer Konferenz, einem Ereignis, einem Trend. Jedes zweite #Wort zu #taggen ist #sinnlos und stört den Lesefluss.
🔮 Glaubt nicht alle vermeintlichen Tricks, mit denen ihr angeblich eure Reichweite boosten könnt. Posts müssen nicht um fünf vor zwölf am Dienstag nach Vollmond abgesetzt werden. Links müssen nicht in die Kommentare. Der beste "Trick"? Schreibt über Dinge, die euch (und euer Netzwerk) interessieren. Ladet andere ein, mit euch zu diskutieren. Teilt Links oder Fotos. Tut das, was zu euch passt und Spaß macht.
Und sonst so?
😘 Gilt für Datingprofile und alle anderen Texte: Show, don’t tell.
Nutze Anekdoten oder Beobachtungen, um zu beschreiben, wie jemand ist. Das erzeugt Bilder im Kopf. Und die Leser*innen bilden sich selber ihre Meinung, ob der Protagonist “lustig” ist. Oder “schön”. Oder “klug”. Goldene Dating-Regel: Typen, die in ihr Profil schreiben, dass sie lustig sind, sind es nie. (Gilt vermutlich auch für alle anderen)
👶 Anfängerregel, die niemandem schadet: Aktiv statt Passiv. Beispiel: Um das Problem wird sich gekümmert. Besser: Unser Kundenservice kümmert sich um das Problem. Erstens verheimlicht ihr sonst die wichtige Info, wer etwas tut. Deshalb benutzen Menschen Passiv meist dann, wenn Zuständigkeiten oder ganze Inhalte unklar sind (Regel aus Folge 1: Schreibe nur, was du selber verstehst). Zweitens bleibt ein Text im Passiv behäbig und erzeugt keine Bilder im Kopf. Um das Problem wird sich gekümmert, da sehe ich höchstens einen grauen Schleier namens Problem vor mir. Mini-Hack: Den Text nach dem Wort “wird” durchsuchen. Und alle Formulierungen, die nicht Zukunft sind (Jemand wird etwas machen), ersetzen.
😳 Unpopuläre Meinung: Das Gehirn braucht Wiederholung, um sich Dinge zu merken. Deshalb dürfen wichtige Punkte in Texten mehrmals vorkommen. Oder Tipps aus alten Newsletter-Folgen.
Aus dem Archiv:
👵 Tipp aus Folge 1: Lest den Text laut vor. Die Stellen, an denen ihr hängenbleibt, sind vermutlich zu kompliziert oder verschachtelt.
👵 Tipp aus Folge 2: Für jede Stunde, die du mit einem Text verbringst, beschäftige dich zehn Minuten mit Überschrift und Teaser.
👵 Tipp aus Folge 3: Füllwörter, die du auch mal wieder endlich streichen solltest: auch, noch, immer mehr, sogar. Stehen zwei dieser Füllwörter hintereinander, muss in jedem Fall eins gehen.
Und damit vielen Dank an alle, die dafür gesorgt haben, dass dieser Newsletter am Wochenende die 2.000-Subscriber-Marke geknackt hat.
Ich weiß nicht, wer genau Subscriber Nummer 2.000 war, aber es könnte meine Mutter gewesen sein. Grüße gehen raus, Anne-Kathrin