Der Instagram-Abos-Prompt
Die komplexeste Folge bisher...die euch eine Stunde Zeit spart
Hi und herzlich willkommen zu TextHacks! Kleine Vorwarnung: Diese Folge ist für alle, die erste Prompt-Erfahrungen gesammelt haben, denn es wird komplex. Wir schauen uns heute an, wie ihr euer eigenes GPT für Instagram-Kacheln erstellt. An diesem Beispiel lernt ihr gleichzeitig, wie ihr GPTs für alle eure Textformen erstellt.
Wenn ihr ChatGPT-Anfänger*innen seid, empfehle ich euch zunächst diese Folgen:
Und wenn ihr Instagram-Beginner seid, diese Folgen:
Die heutige Folge kommt von Farangies Ghafoor, 26 Jahre, Wissenschaftsredakteurin beim Tagesspiegel. Sie schreibt über Biomedizin, klinische Psychologie, TikTok und öffentliche Gesundheit. Und denkt gleichzeitig über Storytelling auf Instagram nach. Ich gebe ab an Farangies:
Wie du deine eigenen Instagram-Galerie-Posts mit einem GPT-Tool erstellst
Es ist 2024, und Instagram-Posts gehören wie Nachricht, Glosse und Reportage zum Repertoire von Journalistinnen und Journalisten.
Ich habe ein GPT-Tool erstellt, das mir hilft, Instagram-Posts zu schreiben und mir etwa eine Stunde Zeit spart. Hinweis: Dieses Tool übernimmt nicht deine Arbeit, sondern erleichtert sie erheblich. Ich bin überzeugt, dass du immer noch die besseren Posts erstellst und den besseren Dreh kennst, um deine Story crossmedial oder sogar transmedial zu erzählen. Ich lasse mir vom GPT zwei bis drei Vorschläge ausgeben und nutze diese, um schnell einen Galerie-Post zu erstellen.
**Was ist ein GPT?**
GPTs sind benutzerdefinierte Versionen von ChatGPT. Heißt: User passen sich das GPT an bestimmte Aufgaben und Themen an, indem sie Anweisungen, Wissen und auch Fähigkeiten kombinieren. GPTs kann man sich also als spezialisierte „Apps“ in ChatGPT vorstellen.
Wer ein GPT schreiben will, braucht einen Plus-Account. Wer partout keinen anlegen möchte, kann versuchen, meine unten folgende Anleitung in einen Prompt ins allgemeine ChatGPT zu packen. Ich garantiere aber für nichts – ich habe das selbst nicht ausprobiert. Zudem der Nachteil: Ich müsste den Prompt immer wieder ausführen, mein GPT als „App“ muss ich nur einmal konfigurieren.
Punkt 1: Womit das GPT trainiert wird
Das Ziel sind Galerie-Posts auf Instagram, die Abos abschließen. Auf diese Posts wollen wir das GPT trainieren. Erstelle dafür ein strukturiertes Dokument, in das du die Texte einfügst, für die du bereits Galerie-Posts erstellt hast – und über die im besten Fall Insta-User Abos abgeschlossen haben.
Füge darunter den Text des Instagram-Posts ein (Slide für Slide, also: Slide 1: xxx, Slide 2: yyy).
Meine erste Version hatte 10 Texte mit den jeweiligen Galerie-Texten. Dies wird dann zum „Knowledge“-Sheet, das du in den „Knowledge Hub“ des GPT-Konfigurators einfügst.
Punkt 2: Dein GPT konfigurieren
Konfiguriert wird im „Instructions“-Feld:
Stell dir vor, du sprichst mit jemandem, der noch nie journalistisch gearbeitet hat. Zuerst erklärst du, was dein GPT können soll. In meinem Fall: "Create emotive Instagram gallery posts from user-provided journalistic articles. The user also specifies the number of slides."
Ich arbeite auf Englisch bei der Konfiguration, da ChatGPT an viel mehr englischsprachigen Daten trainiert wurde, sind die Ergebnisse genauer.
Dann gibst du an, welchen Input dein GPT erhalten wird. In meinem Fall ist es ein Text und die Anzahl der Slides für den Galerie-Post. Ich habe außerdem Input zur Informationslückentheorie gegeben. Die Kurzform: Wissenslücken in vorhandenen Informationen erzeugen Spannung, die motiviert, Lücken zu schließen. Darauf basieren die Slides, die ich erstelle. Dann habe ich mein Insta-Storytelling analysiert und dem GPT mitgeteilt. Ich habe erläutert, wie der erste Slide aufgebaut sein soll, inklusive Hook, sowie die folgenden und den letzten Slide.
Die Storytelling-Analyse könnte man von ChatGPT machen lassen.
Knowledge Sheet
Lade am Ende dein „Knowledge“-PDF hoch und gib in der Konfiguration an, dass das GPT das Storytelling in den bereitgestellten Beispielen im Knowledge-Dokument analysieren soll und diese Analyse auf eigene Kacheln anwenden soll.
Beispiel: "Examples can be found in the Knowledge Hub in the PDF document 'XXXXX'. Analyse the narrative of each article. Analyse how the storytelling of each article has been adapted to fit the gallery post and apply your knowledge to the task set by the user. Learn the pattern of thinking and writing. Apply what you have learned to the user's case."
Fertig ist dein GPT!
Punkt 3: Erstelle Kacheln mit diesem Prompt
Wenn du nun einen neuen Artikel hast, nutze diesem Prompt mit deinem GPT_
You are a journalist. Use all your provided knowledge. Create an Instagram Post from this article. I need [Anzahl der Slides] slides. I need two different suggestions.
Dann füge den betreffenden Artikel ein (ohne Überschrift und Teaser!). Mein GPT weiß, dass es mir auf Deutsch antworten soll.
Was tun, wenn die Vorschläge des GPT nicht passen?
Probiere verschiedene Prompts oder füge mehr spezifische Trainingsdaten hinzu. Manchmal sind die Vorschläge so gut, dass ich einen Großteil übernehme, manchmal passe ich alle Slides leicht an. Und manchmal habe ich eine viel coolere Idee.
Wie verbessere ich die Ergebnisse des GPT?
Gib detaillierte Anweisungen. Kolleginnen und Kollegen erzählen mir immer wieder, wie unzufrieden sie mit ChatGPT seien. Meiner Erfahrung nach liegt das an zu unspezifischen Prompts.
Detaillierte Anweisungen sind spezifisch, klar und präzise formuliert, oft mit Beispielen oder zusätzlichen Kontextinformationen. Das lässt sich genauso auf ein GPT übertragen: Spezifische Modelle sind auf bestimmte Themenbereiche oder Aufgaben zugeschnitten und können daher präzisere und relevantere Antworten liefern.
### Fazit: Ein Tool für effizienteres Arbeiten
In jedem Fall spart es mir viel Zeit und Nerven – und viele Kolleginnen und Kollegen haben nie für Instagram getextet. Ich hoffe, dass so ein Tool den Einstieg erleichtert. Denn ich will mir Instagram als Abomöglichkeit nicht mehr wegdenken. Zumindest bei uns im Wissenschaftsressort sehen wir, dass es klappt.
Falls ihr Input habt, oder Fragen oder Kritik oder oder oder schreibt mir gern entweder auf farangies.ghafoor@tagesspiegel.de oder auf LinkedIn oder Instagram.
Herzlichst,
Farangies
Vielen Dank, Farangies! Wollt ihr mehr komplexe KI-Folgen? Oder wünscht ihr euch andere Themen? Schreibt mir in den Kommentaren!
Liebe Grüße, Anne-Kathrin
Vielen Dank, das ist echt hilfreich!