Hallo und herzlich willkommen zu TextHacks! Ich wünsche euch ein frohes, besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Rutsch und weniger Weihnachtskarten, die ein frohes Fest wünschen. Auf die Idee zu dieser Folge hat mich Leserin Judith Schneider, Volontärin bei der Allgäuer Zeitung, gebracht.
Für TextHacks hat sie die besinnlichsten Weihnachtsfloskeln in einen Text verpackt:
Wenn die Innenstädte wieder im Lichterglanz erstrahlen, im Büro der verlockende Duft nach Plätzchen und Glühwein in der Luft liegt, Musikkapellen festliche, stimmungsvolle Weihnachtslieder erklingen lassen und traditionelle, märchenhafte, romantische Weihnachtsmärkte, wo für alle was dabei ist, eine zauberhafte, herzerwärmende Weihnachtstimmung heraufbeschwören, dann wissen wir, die harmonische und besinnliche Weihnachtzeit steht vor der Tür. Und mit ihr die Zeit, in der alle, die darüber berichten, in die Floskel-Falle tappen.
Danke Judith für diese Sammlung und die Inspiration!
Was spricht gegen ein besinnliches Weihnachtsfest? Dass wir es 111 Mal gelesen haben und sich niemand etwas darunter vorstellen kann. Diese Floskel solltet ihr also nicht nur aus euren Texten über Weihnachten streichen, sondern gleich aus euren Weihnachtskarten an Oma, Opa und die Geschäftspartnerinnen.
Wie immer gilt: Umso konkreter du wirst, umso individueller kommen deine Worte an.
So schreibst du ohne Floskeln über Weihnachten
nutze Details statt Floskeln: Welche Lichter erstrahlen genau in der Innenstadt? wonach riecht eigentlich ein Glühwein? Was macht den Weihnachtsmarkt so romantisch?
schildere Szenen: Was passiert auf dem Weihnachtsmarkt?
nenne Beispiele: Was genau macht die Weihnachtszeit so besinnlich? Wenn Geschwister, die sich sonst nur alle drei Monate anrufen, weil der Vater wieder nicht bei der Vorsorge war, endlich mal wieder drei Stunden am Stück nebeneinander sitzen.
(Und vergiss dabei nicht, dass die Weihnachtszeit nicht für alle besinnlich ist)
So schreibst du Weihnachtskarten, die Menschen nicht sofort wegschmeißen
Wünsche also nicht “besinnliche Tage”, sondern:
Tage, an denen das Diensthandy ausbleibt, die Erkältungsviren sich in der kalten Luft verlaufen und der Stapel ungelesener Bücher endlich kleiner wird
überlege, welche Momente die Tage für diese Person besinnlich machen
erstelle ein Listicle mit den Top-10-gemeinsamen Momenten des Jahres
oder 7 konkreten Wünschen
PS: Und wenn ihr eher Angst vor übergriffigen Kommentaren an Weihnachten habt, empfehle ich euch die Tipps von Dana Buchzik aka Herzkater auf Instagram.
Und falls ihr eine Rede für die Weihnachtsfeier oder Familienfeier braucht, schaut bei Carline Mohr vorbei:
Ich wünsche euch also besinnliche Tage und einen guten Rutsch Tage, die so ruhig sind, dass ihr theoretisch Zeit hättet, alle eure Lieblingsfolgen von TextHacks nochmal zu lesen… Liebe Grüße, Anne-Kathrin