Hi und willkommen zu TextHacks! 23 Titel werden bei Gruner und Jahr eingestellt, Hunderte Jobs sollen gestrichen werden. Und vermutlich trifft es mindestens genauso viele freie Texter*innen. Deshalb habe ich eine neue Runde TextHacks Jobbörse drüben auf LinkedIn gestartet.
Unabhängig davon empfehle ich ungefähr jeder Person den Newsletter von Oskar Vitlif mit Jobangeboten aus der Medienbranche. Sein Hack: Die unbezahlten Praktika sind garantiert nicht dabei. Sondern: bezahlte Praktika, Volos und Stellen für Einsteiger*innen.
In diesem Newsletter beschäftigen wir uns heute mit den richtigen Fragen. Marie Ludwig ist Formatentwicklerin in der WDR-funk-Redaktion und leitet die Redaktion von Glanz&Natur. Extern bietet sie Workshops für digitale Formatentwicklung und Schreiben für Social Media an. Mehr unter: www.marieludwig.de. Hier kommen ihre Hacks:
Entscheidend für eine gute Bindung zwischen dir und deiner Community sind Kommentare unter deinen Posts. Hier kommen fünf Tipps, wie du auf deinem Kanal für Interaktion in den Kommentaren sorgst:
Wähle spezifische Call to Actions
❌ Der häufigste und belanglosteste Call to Action ist und bleibt: „Kennst du das?“ Die Frage passt zu fast jedem Thema. Hier zwei Beispiele:
Im Grunde verbirgt sich in „Kennst du das?“ eine gute Absicht: Du willst Nähe zu deiner Community herstellen. Sie ist deshalb eine gute erste Frage, bevor du in die Ausarbeitung gehst. Wenn du vermutest, dass deine Community die Frage mit „Ja“ beantwortet, ist das Thema relevant. Für einen CTA ist sie zu unspezifisch und abgegriffen.
✅ Frage deshalb lieber nach konkreten Erfahrungen oder Erinnerungen, die mit Thema X deines Posts zu tun haben. Hier ein paar Alternativen: „Was war dein ekelhaftestes Dusch-Erlebnis 🚿🤮?“, „Welche Klamotten passen dir beim Shoppen nie 🙅?“, „Von welchem Snack bekommst du so richtig Verdauungsspäße 😅?“
Nutze das Wissen der Community
❌ „Hättest du das gedacht?“ – Weder wird Unwissen gern Preis gegeben noch regt dieser CTA diejenigen, die „Ja“ denken, zum Kommentieren an.
✅ Frage deshalb deine Community nach ihrem Wissen. Angenommen, in deinem Posting geht‘s um Tipps zu Thema X: Dann könntest du fragen, welche Hacks deine Follower*innen noch ergänzen würden.
Nutze W-Fragen
❌ Sobald du geschlossene Fragen stellst, sind diese mit einem „Ja“ oder „Nein“ schnell abgefrühstückt. (Bsp.: Bist du auch ein Morgenmuffel?)
✅ Stellst du offene Fragen (Wer?, Wie?, Was?, Warum?, Wann?, Wo?, Womit?) gibst du deiner Community Raum für eigene Erzählungen. Und du kannst im Community-Management wesentlich individueller reagieren, was wiederum die Bindung zu deinen Follower*innen stärkt. (Bsp.: Wann gehst du ins Bett, um ausgeschlafen zu sein?)
Welcher Typ bist du?
Menschen lieben relatable Content. Gerade bei Meinungs-Themen oder Verhalten in Situation X bietet es sich an, mehrere Optionen zu zeigen und deine Follower*innen zu fragen, mit welcher sie sich am meisten identifizieren. Ein paar Beispiele:
Die Silvester-Typen
Der Hosenkauf-this-or-that
Das Nägel-ABCD
Stelle EINE und nicht mehrere Fragen.
Fallen dir mehrere Fragen ein, kann das ein Zeichen dafür sein, dass du aus einem Thema mehr als ein Posting erstellen solltest.
Wichtig: Nicht jedes Posting braucht eine Frage – denn Kommentare sind nur ein Indikator dafür, wie erfolgreich deine Inhalte performen. Überlege dir, welches Ziel du mit deinem Posting erreichen willst: Kommentare, Likes, Saves (etc.). Kommentare sind eines der besten Tools, um in Kontakt mit deiner Community zu kommen und ihre Bedürfnisse kennenzulernen.
Extra-Tipp: Ich weiß, dass viele Social-Media-Berater*innen sagen, dass man die Frage ans Ende eines Postings stellen sollte. Ich würde dem in Teilen widersprechen: Ist die Frage gut gestellt und dein Interesse an den Erfahrungen deiner Community echt, dann stelle sie zuerst. Denn die Aufmerksamkeitsspanne von Konsument*innen liegt im Schnitt bei acht Sekunden – und das ist echt nicht viel.
🎈 Liebe Grüße, Anne-Kathrin