Hi und herzlich willkommen zu TextHacks! Heute geht’s mal nicht um Füllwörter oder Schachtelsätze, sondern um die Voraussetzungen, um gute Texte zu schreiben. Dazu gibt’s von mir kleine Impulse für eure digitale Redaktionskonferenz, und davor zwei Newsletter-Empfehlungen:
Digitalstratege Konrad Weber fasst jedes Jahr die Medientrends für das Jahr zusammen und sammelt Trend-Reports. Hier geht’s zu seinen Thesen (ganz viel KI natürlich) und den Original-Quellen. Und wem das gefällt, der kann gleich den Newsletter abonnieren.
Benjamin Quiring hat für den Kölner Stadt-Anzeiger als Leiter redaktionelle Wortentwicklung u.a. agile Workflows in der Redaktion etabliert. Oder einfach ausgedrückt: irgendwas mit New Work. Darüber schreibt er künftig einen Newsletter. Hier entlang.
Von mir gibt’s heute mehr Fragen als Antworten, und zwar zu einem extrem unbeliebten Thema: der Redaktionskonferenz. Ganz ehrlich, wer ist mit seiner Konferenz zufrieden? Sind die Leute vorbereitet? Entstehen Ideen, die kreativ sind?
In der TextHacks Academy biete ich zusammen mit Meetings-Guru Laura Markert eine Masterclass Digitale Redaktionskonferenz an, sowie eine Masterclass Digitale Meetings moderieren (entscheidet euch für eins davon, es gibt Überschneidungen). Heute gibt’s für alle einen Impuls:
Was sind die Ziele deiner Redaktionskonferenz?
Die meisten Konferenzen, an denen ich früher teilgenommen habe, hatten vage, allgemeine Ziele:
Tagesplanung
Ideenfindung
Rückschau
Themenplanung
Jeder las seine Themen des Tages vor, der CvD oder Chefredakteur hatten “heute morgen was spannendes bei Spiegel Online gelesen”, die Ressorts Politik und Wirtschaft stritten sich darüber, welches Thema zu wem gehört und die Kultur “nimmt das Thema mal mit”.
Bevor ihr also über eine neue Struktur für eure Konferenz nachdenkt, braucht ihr konkrete Ziele, auf die sich 1. alle vorbereiten können und die 2. der Konferenz automatisch eine Struktur geben (und außerdem definieren, was alles NICHT in der Konferenz besprochen werden sollte)
Das könnten Ziele für eure Konferenz sein
Sucht euch aus diesen großen und kleinen Zielen die aus, die für euch funktionieren. Ihr braucht 1 Leitfrage für eure Konferenz und 3-5 Unterfragen, auf die sich alle vorbereiten können.
Wir definieren das Top-Thema des Tages
und überlegen uns dafür x (kreative) Ideen
entwickeln vorbereitete Ideen der Teilnehmer weiter
legen verbindliche Zuständigkeiten fest
pitchen in Zeilen und legen auf dieser Basis die besten Ideen fest
definieren eine Reichweitenstrategie für den Tag
und besprechen alle kleinen Themen bilateral
Wir schauen uns 1 Trend des vergangenen Tages/der vergangenen Woche an und ziehen daraus Rückschlüsse
generieren weitere Ideen zu bereits erfolgreichen Artikeln/Postings
identifizieren 1 Problem, suchen dafür 1 Lösung, die verbindlich festgehalten wird
Wir generieren X Ideen zum Thema/Anlass
und legen am Ende der Konferenz die 5 besten Themen fest
kommen alle vorbereitet mit mindestens 3 Themen
teilen uns in Untergruppen auf, die Themen weitergenerieren
Definiert außerdem: Wie viel Redezeit hat jede Person? Stoppt diese diszipliniert. Und: Überlegt euch, wie ihr euch für Ideen entscheidet. Oft gewinnen nicht die besten Ideen, sondern die Ideen von den selbstbewusstesten Menschen. Im Workshop geben wir euch dafür Tools an die Hand, ihr könnt genauso gut eure eigenen Methoden entwickeln. Wichtig ist nur: klare Ziele, begrenzte Zeit und faire Chancen für alle.
PS: Falls ihr in einer NGO arbeitet und euch den vollen Preis für den Workshop nicht leisten könnt, schreibt mir eine E-Mail und wir finden eine Lösung.
Ansonsten wünsche ich euch für diese Woche produktive Meetings, in denen möglichst selten der Satz fällt: “Du bist noch stummgeschaltet.” Ganz liebe Grüße, Anne-Kathrin