Nie wieder Rechtschreibfehler (gilt auch für mich)
Plus: die unterschätzteste kreative Textform.
Hi und herzlich willkommen zu TextHacks! Diese Woche mit einer weiteren Folge aus der Kategorie: Hacks, an die ich mich öfters selber halten sollte. Vor zwei Wochen habe ich mich zum Beispiel über das Wort “sakrosankt” aufgeregt. Und es falsch geschrieben. Danke an den freundlichen Subscriber, der es direkt auf Twitter gepostet hat. Habe mich angemessen geschämt. Für alle, die nur über Rechtschreibfehler twittern, aber selber nie welche machen: Bitte unauffällig nach unten scrollen.
6 Hacks, um Rechtschreibfehler zu minimieren
1️⃣ Wenn du fertig bist, drucke deinen Text aus und lies ihn einmal nur auf Rechtschreibfehler. Wenn du deinen Text zur Abnahme schickst, sei sicher, dass kein Fehler mehr im Text ist. Umso mehr Fehler in die Abnahme gehen, desto weniger werden gefunden.
2️⃣ Lies Texte in der Redigatur in mindestens drei Stufen. Stufe 1: Inhalt und Struktur. Macht alles Sinn? Stufe 2: Sprache. Schaue auf Füllwörter, Nominalstil und unschöne Sätze. Stufe 3: Rechtschreibung. Versucht nicht, auf alles in einer Runde zu achten.
3️⃣ Kopiere den Text in ein beliebiges Rechtschreibprogramm. Die allermeisten Fehler würden auffallen. Achtung: Verlasst euch aber nicht NUR auf das Programm, sondern nutzt dieses als allerletzten Schritt.
4️⃣ Prüfe Zeile und Teaser und Push am Ende doppelt. Hier sind Fehler besonders peinlich und ärgerlich.
5️⃣ Wenn du eine große Redaktion hast: Trenne Redigatur und Rechtschreibprüfung. Eine Person, die noch nie den Text gelesen hat, wird eher Fehler finden.
6️⃣ Und der einzige Hack, der wirklich was bringt: Strafe zahlen. Führe eine Kasse ein für Rechtschreibfehler und falsch geschriebene Namen. Vielleicht spende ich künftig einen Euro für jeden Fehler, den ihr mir in meinem Newsletter findet. Dann lerne ich es hoffentlich auch.
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Warum wir öfters Quizze texten sollten
Quizze haben wie das Listicle einen mittelmäßigen Ruf: dann meistens zu Ostern oder Weihnachten. Was wird nochmal an Ostern gefeiert?
Dabei kann ein klug konzipiertes Quiz Debatten auslösen, Informationen transportieren, zum Nachdenken anregen. Ein Beispiel: Immer wieder kommt das Thema auf, inwiefern der politische Diskurs in Deutschland nach rechts gerückt ist, von der AfD bestimmt wird. Bevor ihr weiterlest, spielt einmal das folgende Quiz: “Hat’s die AfD gesagt?” auf ZEIT ONLINE.
Bei diesem Quiz haben die meisten Menschen enorm schlecht abgeschnitten. Und dieses schlechte Ergebnis sagt nicht: was für ein schwieriges Quiz. Dieses Ergebnis sagt aus: Menschen halten Aussagen, die von Parteien wie CDU, CSU, SPD, Grüne oder Linke getätigt werden, für Aussagen der AfD.
Quizze funktionieren nicht nur als Anstoß zu Debatten, sondern vor allem, um Wissen zu vermitteln.
Das traditionelle Wissensquiz lässt sich in kreativen Formaten denken oder an Personen knüpfen. Das Schweizer Portal watson.ch ist mittlerweile in der sechsten Staffel der Reihe “Quizz den Huber”. Daniel Huber ist Redakteur im Ressort Wissen und angeblich der klügste Kopf der Redaktion, das Ziel für die Leser*innen: Besser zu sein als “der Huber”. Ein anderes Beispiel: Für ZEIT ONLINE habe ich jede Woche Koryphäen aus ihrem Fach gebeten, zehn Fragen zu konzipieren. Wir nannten es “Beat the Prof”.
Funktioniert im Journalismus genauso gut wie im Content Marketing. Und vergesst nicht die Quiz-Funktion auf Instagram!
Enden wir also angemessen mit einer Quiz-Frage: Wie viele Rechtschreibfehler enthält diese Folge? Liebe Grüße, Anne-Kathrin
ausdrucken? also nee, wirklich nicht, das muss in 2022 auch irgendwie anders gehen. :)
Vielleicht kein Fehler, aber je länger ich drüber nachdenke, desto sicherer glaube ich an eine bessere Formulierung in diesem Satz: „Umso mehr Fehler in die Abnahme gehen, umso weniger werden gefunden.“ Plädiere stattdessen für „Je mehr Fehler …, umso“