Willkommen zu TextHacks! Vergangene Woche habe ich meine Prompt-Bibliothek veröffentlicht, hier habt ihr als Paid Subscriber Zugang. Zum Thema KI habe ich heute drei Fragen:
Was ist euer größtes Problem, wenn ihr schreibt? Packt es in die Kommentare und macht ein Herz an jedes Problem, das ihr kennt. Ich bastele dann an einem Prompt für das Problem mit den meisten Herzen, den ich allen kostenlos zur Verfügung stellen werde.
Wie viel KI und Prompt-Tipps wünscht ihr euch in diesem Newsletter?
Nutzt ihr selber Prompt-Bibliotheken? Soll ich euch erklären, wie ich meine gebaut habe mit Notion?
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Ich habe auf dem Weg zum Supermarkt eine Idee für eine Newsletter-Folge? Notion! Ich brauche eine Prompt-Bibliothek? Notion!
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Wie viele Fehler hat die KI gemacht?
In der heutigen Folge kommt einer eurer Lieblings-Gastautoren zurück: Jan Eggers. Seine 5 Mini-Hacks, um ChatGPT zu überlisten, gehören zu den meistgeteilten Hacks. Jan ist KI-Koordinator und Datenredakteur im Hessischen Rundfunk. Dort war er unter anderem beteiligt am Aufbau des Inforadios hr-iNFO und des Social-Media-Managements. Sein Blog zu KI und Journalismus hilft Anfänger*innen und Nerds…
Heute erklärt uns Jan, wie die KI uns besonders schick auf unsere und eigene Fehler hinweist – und wie sie als Faktenchecker arbeiten kann:
KI-Korrektur-Hack: Lass dir's als Tabelle geben!
Fakten hinterfragen, unverständliche Sätze verbessern, oder nur die Rechtschreibung gerade rücken: KI ist ein guter Schlussredakteur — mit einem kleinen Hack bekommst du die Ergebnisse viel übersichtlicher und hast nicht das Gefühl, dich auf die KI verlassen zu müssen.
Also: Wir wollen einen Text korrekturlesen lassen. Ein Prompt für diese Aufgabe ist schnell formuliert, zum Beispiel so:
Korrigiere diesen Text als Lektor. Formuliere ihn einfacher und verständlicher; schlage sprachliche Verbesserungen vor.
Und jetzt: Die magische Zutat. Ein kleiner Zusatz, der der KI vorgibt, wie sie die Ergebnisse aufbereiten soll.
Gib die Ergebnisse als Tabelle aus: | Originaltext | Korrektur | Begründung |
Mit diesem Prompt spuckt mir meine derzeitige Lieblings-KI Mistral das hier aus:
Der Tabellen-Hack nutzt eine versteckte Fähigkeit von KI-Sprachmodellen aus: sie können so genannte Markdown-Formatierungen erzeugen, die die Chatbot-Webseite bzw. App als formatierten Text darstellt.
Der Tabellen-Hack funktioniert in allen marktüblichen Chatbots: Claude kann es ebenso gut wie Mistral, auch Deepseek, und ChatGPT sowieso. Und meist reicht es auch, bei der KI eine Tabelle zu bestellen, ohne die hässlichen Sonderzeichen: "Gib mir die Ergbnisse als Tabelle aus, mit Spalten für Ort, Begründung, und Kartenlink."
Allerdings habe ich bei ChatGPT eine interessante Schwäche beobachtet: Dort führt das Zauberwort "Tabelle" immer wieder mal dazu, dass die KI keine Tabelle generiert, sondern anfängt, ein Python-Programm zur Ausgabe einer Tabellen-Datei zu schreiben. Wie ihr das verhindern könnt, beschreibe ich hier.
KI als Faktenchecker
Besonders nützlich finde ich Tabellen, wenn ich auf Fehlersuche bin, und das schließt Fehler der KI ein. Sagen wir, wir hätten uns von der KI drei Agentur-Texte zu einer Meldung zusammenfassen lassen, und wollen das Ergebnis gegenprüfen, was beim derzeitigen Stand der Technik notwendig ist.
Also: Neuen Chat öffnen (vielleicht sogar in einer anderen KI?); Ausgangsmaterial und KI-Zusammenfassung einkopieren, und einen Prompt in der folgenden Art:
Prüfe, ob die Nachrichtenmeldung die Agenturmeldungen korrekt wiedergibt. Weise auf mögliche Unklarheiten und Widersprüche hin. Nutze dabei die folgende Form:
| Nachrichtentext | Kritik | Agenturmeldungen |
Mit einem ganz ähnlichen Prompt listet uns die KI auch die faktischen Fehler in unserem kleinen Beispieltext von oben auf, die bei der reinen Rechtschreib- und Stilkorrektur unentdeckt durchgerutscht sind:
Arbeite als Faktenchecker: Isoliere zunächst alle "Claims", also alle Tatsachenbehauptungen. Suche dann nach einem Beleg, einem "Proof". Generiere dann einen Link zum "Proof", in der Form [Beleg](https://www.beispiel.de). Schätze dann den entsprechenden Claim ein und gib gegebenenfalls eine Korrektur an. Gib die Ergebnisse als Tabelle in der folgenden Form an:
| Claim | Proof | Einschätzung |
Übrigens: in Markdown kann man nicht nur Tabellen produzieren, sondern auch Links. Dieser Prompt hier produziert eine Tabelle, die direkt auf einen Ort in Google Maps verlinkt:
Erstelle eine Tabelle der 5 interessantesten Orte für Familien in Frankfurt mit einem Kartenlink in der folgenden Form:
# 5 interessante Orte für Familien
| Ort | Warum ist er interessant? | Link |
| --- | --- | --- |
| Zoo | (Begründung) | [Google Maps](https://www.google.de/maps/@50.1153891,8.70835,15z) |
Kleine Warnung: Beim Faktenchecken sollte man die Internet-Suche einschalten — bei Mistral geht das durch einen Klick auf den "Tools"-Button und ein Häkchen bei "Websuche" — und sehr genau beobachten, ob die KI wirklich die verlinkten Quellen durchsucht und genutzt hat. Sonst bekommt man mit hoher Wahrscheinlichkeit keinen echten Beleg, sondern eine Einschätzung aus den Trainingsdaten mit einer halluzinierten, also unbrauchbaren Quellenangabe!
Vielen Dank, Jan! Ich sende euch Grüße aus dem Urlaub in Heidelberg, Anne-Kathrin
Ein Klassiker: Titel-Teaser-Einstieg zum Thema X. Alle drei zusammen sollen locker-fluffig daherkommen, Interessierte in den Text lotsen und die Sache umreissen. Natürlich, ohne, dass sie kompliziert klingen und sich irgendwas wiederholt. Und dann gibts noch eine Bildunterschrift, die vor allem bei abstrakten Themen fast nochmal dassselbe sagt. Wie also aufteilen? Ich habe versucht, mir Merksätze zu basteln, bin aber regelmässig gescheitert. Vielleicht gibt's auch kein good-for-all. Ideen?
Meine aktuell größte Herausforderung ist meine Promptbibliothek. Wie finde ich den richtigen Prompt für die Aufgabe. Herzliche Grüße Nicole