Sonderfolge Deutschhacks (Wie viele Grammatik-Fehler passieren dir?)
Plus: 200 Frauen in KI, tragt euch in meine Liste ein
Willkommen zu TextHacks! Heute mit 3 Themen:
Eine Frauen-KI-Liste
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Eine Sonderfolge Deutsch-Hacks mit den liebsten Grammatik-Fehlern der Deutschen
Los geht’s mit der Aussage: “Da haben wir keine Frau gefunden”. Kennt ihr von allen Konferenzen, neuerdings von KI-Konferenzen. Mit dieser Ausrede ist jetzt Schluss, denn ich habe nach einem LinkedIn-Posting eine hässliche Excel-Tabelle mit mehr als 200 Frauen erstellt. Und NEU: eine stylische Liste, in die ihr euch selber eintragen könnt und in der ihr die Liste nach Tags durchsuchen könnt, wenn ihr eine Frau für ein Panel oder einen Workshop sucht.
Teilt diese Liste gerne: ki-frauen.com
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Und damit weiter zu Punkt 3: einer Sonderfolge DeutschHacks! Besonders viel Feedback bekomme ich nämlich auf diesen Newsletter, wenn ich einen Grammatik-Fehler mache. Mein Lieblings-Fehler: Je mehr Fehler ich mache, je öfters bekomme ich E-Mails von euch. Das ist natürlich falsch. Aber warum, das erklärt euch heute Deutschlehrerin Anastasiia. (Diese Folge ist ein kleines Experiment, weil ich darüber nachdenke, einen eigenen DeutschHacks-Newsletter für Geflüchtete und Expats rauszugeben. Falls jemand dazu Ideen oder Finanzierungen hat, meldet euch gerne). Und dabei übergebe ich an Anastasiia:
Hallo! Ich bin Anastasiia. Mit 18 Jahren bin ich nach Deutschland gekommen, um zu studieren. Am Anfang fiel es mir schwer, Deutsch zu sprechen, aber mit der Zeit und viel Mühe haben sich meine Sprachfähigkeiten verbessert. Zurzeit bin ich selbstständig, unterrichte Deutsch als Fremdsprache für Anfänger und Fortgeschrittene und führe einen Blog über das Sprachenlernen. Hier ist der Link: https://www.instagram.com/nastia.world/
Schreib mir eine DM mit dem Wort "Deutsch" und erhalte ein Video mit Tipps, wie man schnell Deutsch lernen kann!
Ich habe meine deutschen Freunde mit großen Augen angeschaut, als ich das erste Mal gehört habe, dass sie nicht so sprechen, wie ich es im Kurs gelernt habe.
Ich habe hier meine Top-10-Fehler gesammelt, die ich von Muttersprachlern gehört habe.
1. “Zumindestens” statt “zumindest”
Witzig ist, dass das Wort “zumindestens” nicht in der deutschen Sprache existiert. Das ist eigentlich eine Verschmelzung von zwei verschiedenen Wörtern, nämlich „zumindest“ und „mindestens“. Und auch die werden oft verwechselt.
“Zumindest” bedeutet “wenigstens“ oder „auf jeden Fall; jedenfalls “. [Duden]
Beispiel: „Es hat stark geschneit, aber zumindest konnte sie den Nachmittag drinnen genießen.“
“Mindestens” bezieht sich auf etwas zahlenmäßig Erfassbares, auf keinen Fall weniger als. [Duden]
Beispiel: “Du solltest mindestens 10 Stunden pro Woche lernen, um B1 Niveau zu erreichen.“
2. Wie und als
Sehr oft höre ich Sätze wie: „Ich bin älter wie du.“ Die richtige Variante wäre: „Ich bin älter als du.“
Was sagen die Regeln?
„Als“ wird verwendet, wenn man einen Unterschied ausdrücken möchte.
Beispiel: „Ich bin älter als du.“ (Unterschied im Alter)
„Wie“ wird verwendet, wenn man eine Gleichheit ausdrücken möchte.
Beispiel: „Ich bin genauso groß wie du.“ (Gleiche Größe)
Fazit:
Unterschied → „als“
Gleichheit → „wie“
3. Der bestimmte Artikel vor Eigennamen
Als ich meinen Freund kennengelernt habe, sagte er: „Hallo, ich bin der Julian.“ Da habe ich mich gewundert: Warum sagt er „der Julian“ und nicht einfach „Julian“?
Das scheint auf den ersten Blick falsch zu sein.
In der Standardsprache verwenden wir vor Eigennamen normalerweise keinen bestimmten Artikel.
Beispiel: „Ich bin Julian.“ oder „Ich bin Alina.“
In der Umgangssprache, vor allem in bestimmten Regionen Deutschlands und Österreichs, ist es jedoch sehr üblich, den bestimmten Artikel vor dem eigenen Namen zu verwenden.
Beispiel: „Ich bin der Julian.“ oder „Ich bin die Alina.“
Das wird besonders in süddeutschen und österreichischen Dialekten ab und zu gemacht und klingt in diesen Regionen total natürlich.
Meine Meinung:
Wenn du im Alltag natürlich klingen möchtest, kannst du den bestimmten Artikel vor deinem Namen verwenden ;)
Ich bin die Anastasia. Und wer bist du? Schreib es in die Kommentare!
4. „Je ... je“ statt „je ... desto“
Oft höre ich Sätze wie: „Je fleißiger du Deutsch lernst, je besser wird dein Ergebnis.“ Das klingt zwar verständlich, ist aber grammatikalisch falsch.
Richtige Variante:
„Je fleißiger du Deutsch lernst, desto besser wird dein Ergebnis.“
Regeln:
„Je ... desto“ wird verwendet, um zwei zusammenhängende Vergleiche auszudrücken.
„Je ... je“ ist grammatikalisch nicht korrekt.
5. Der Klassiker: Der Dativ statt des Genitivs
Es gibt sogar eine bekannte Redewendung: „Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod.“
Auf einer Party kann man Deutschlernende oft sofort erkennen, wenn sie sagen: „wegen meines Freundes“. Das ist zwar grammatikalisch korrekt, wird aber im Alltag von Muttersprachlern nicht so oft verwendet, sondern eher in formellen Gesprächen.
Umgangssprachlich hört man häufig Sätze wie „wegen meinem Freund“ oder „wegen dem schlechten Wetter“.
Korrekt wäre streng genommen: „wegen meines Freundes“ oder „wegen des schlechten Wetters“.
Beispiele:
„Wegen meines Freundes konnte ich nicht kommen .
„Wegen des schlechten Wetters sind wir zu Hause geblieben.“
6. Komma bei „Mit freundlichen Grüßen“
Richtige Variante:
Nach „Mit freundlichen Grüßen“ darf kein Komma stehen. Es folgt direkt der Name.
Beispiel:
Mit freundlichen Grüßen
Max Mustermann
Ein Komma wird nur nach der Anrede gesetzt.
Beispiel: „Hallo, Herr Gallenmüller,“ oder „Sehr geehrte Frau Weisenburger,“
Fazit:
Anrede: „Hallo, Herr Gallenmüller,“ (mit Komma nach der Anrede)
Abschluss: „Mit freundlichen Grüßen“ (ohne Komma) und dann der Name
7. Der Akkusativ im Alltag
Auf der Straße hört man oft: „Das kostet ein Euro.“ Das ist jedoch grammatikalisch falsch.
Richtige Variante:
„Euro“ ist maskulin, deswegen muss im Akkusativ „einen“ verwendet werden.
Richtig: „Das kostet einen Euro.“
8. Das Wort im Nebensatz steht nicht am Ende.
Im Deutschen steht das Verb im Nebensatz immer am Ende. Das ist besonders wichtig bei Konjunktionen wie „weil“, „obwohl“, „nachdem“, „damit“, „ob“ und „dass“.
Im Alltag hört man oft Sätze wie: „Ich konnte nicht zur Arbeit kommen, weil ich war krank.“
Richtige Variante:
Nebensatz mit „weil“: „Ich konnte nicht zur Arbeit kommen, weil ich krank war.“
Nebensatz mit „dass“: „Ich wusste, dass du zu spät.“
9. Die Pluralformen der Wörter „Kaktus“ und „Globus“
Statt „Kaktuse“ oder „Globuse“ sagt man richtig:
Kaktus → Kakteen
Globus → Globen
10. Schreibweise von „danke schön“ und „bitte schön“
In der deutschen Rechtschreibung wird „danke schön“ und „bitte schön“ nicht zusammen geschrieben. Die korrekte Schreibweise lautet:
Danke schön ( aber „Dankeschön“ als Nomen)
Bitte schön
Was ist euer Lieblings-Grammtik-oder-Rechtschreib-Fehler?
Und damit zu Punkt 4: Vielen Dank für eure Genesungswünsche! Ich erhole mich immer noch von meiner Corona-Infektion und arbeite aktuell nur am Newsletter. In meiner Langeweile freue ich mich umso mehr, wenn ihr den Newsletter teilt oder ein Abo abschließt <3
Liebe Grüße, Anne-Kathrin
zu 4.:
»Umso ..., umso ...« ist ähnlich unsäglich - ungern gehört z. B. im Rheinland und im Ruhrgebiet.
Ich finde es schrecklich, dass bei Öffnungszeiten immer wieder steht 8 - 12.
Laut Duden sollte es doch 8–12 heißen. Also, langer Strich und kein Abstand.
Hatte allerdings schon Diskussionen mit einer Setzerin, die behauptet: "Laut ISO-Normen ist 8 - 12 richtig"