Hi und willkommen zu Übungsfolge 8! Heute mit dem Thema: Nominalstil.
Nominalstil bedeutet, dass Verben durch verwandte Nomen ersetzt werden: Aneinanderreihung statt aneinanderreihen, Vermeidung statt vermeiden, Weiterführung statt weiterführen. Nominalstil sorgt also für viele Substantive, wenige Verben und komplizierte, schachtelige Formulierungen. Dadurch wirken Texten passiv und weniger lebendig.
Ein Beispiel:
“Das Gesetz legte die StrafbarKEIT sexueller Beziehungen zwischen Männern fest”. Was fällt auf? Der Nominalstil verharmlost hier, die bürokratische Sprache benennt nicht präzise, was hier eigentlich passiert.
Gegenvorschlag:
Das Gesetz legte fest: Sexuelle Beziehungen zwischen Männern sind strafbar. Allerdings wurde es bereits seit 2007 nicht mehr vollstreckt.
Ein zweites Beispiel:
Hier findet sich der Nominalstil zwei Mal: in der SenkUNG und den PreissteigerUNGEN.
Lieber zwei Sätze und neu formulieren: Die Mehrwertsteuer soll sinken. Das reicht vermutlich nicht, um die höheren Preise auszugleichen.
So geht’s besser:
💡Wie finde ich Nominalstil? Durchsuche das Dokument nach Endungen wie “ung”, “heit” oder “kein”.
💡Wie werde ich Nominalstil los?
Variante 1: Teil den verschachtelten Nominalsatz auf in mehrere Sätze und Nebensätze.
Variante 2: Wenn du mit einer Originalquelle arbeitest, die selber kompliziert und nominal formuliert, leg sie weg. Formulier komplett frei. Und kürz, kürz, kürz.
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