Hi und herzlich willkommen zu TextHacks! Diese Woche mit einem Thema, das im Jahr 2023 eigentlich unlogisch ist: Schreiben für Mobil. Denn: Eigentlich sollte das der Standard sein. Ist es aber nicht. Weil die meisten ihre Texte am Desktop schreiben und am Desktop lesen.
Hack: Hängt mindestens einen Bildschirm auf, der eure Seite mobil zeigt. Und checkt jeden Text mobil nach der Veröffentlichung. Spätestens!
Die Überraschung: Nicht nur kurze Texte funktionieren
Gibt es mobil nicht, denn auch wenn die User vermeintlich wenig Zeit mitbringen, so bedeutet das nicht, dass sie nur nach schnellen News auf wenig Zeilen suchen. Das Pew Research Center veröffentlichte 2016 eine umfangreiche Untersuchung von 74.840 Artikeln, die auf Smartphones gelesen wurden. Dabei verbrachten die User sogar doppelt so viel Zeit mit längeren als mit kürzeren Artikeln. Andere Studien bestätigen das Ergebnis.
Das heißt:
kurze News
lange Lesegeschichten
weniger vom Mittelmaß dazwischen
Fun Fact: Das amerikanische Quartz hat nach eigenen Untersuchungen die „Quartz Curve“ entwickelt. Demnach sollen Artikel entweder weniger als 500 Wörter lang sein (Snack-User) oder mehr als 800, um die nötige Tiefe bieten zu können. Alles zwischendrin (der klassische Print-Text) kann weg.
Der Bonus fürs Auge: Lockere den Text mit Grafiken und Absätzen auf
Wichtiger als die Länge ist daher die Auflockerung.
Folgende Regel hilft dabei: auf einem Handyscreen sollte möglich nie nur eine Textwüste zu sehen sein.
Und das muss gar nicht aufwändig sein. Grafiken kann man mit Tools wie Datawrapper leicht selbst erstellen (wichtig nur bei allen Grafiken: mobil testen). Und Social-Embeds sind bei vielen Content-Management-Systemen mittlerweile Standard.
Je nach Zielgruppe kann zu viel einen Text überfrachten. Was aber immer geht: mehr als ein Bild einzubauen, die passenden Zwischenüberschriften (siehe unten) und lieber viele kurze Absätze schreiben als ewig lange.
Die Basis: Halte die Struktur übersichtlich
Für kurze wie lange Texte gilt: einfach schreiben. Studien zeigen, dass Leser auf kleineren Screens weniger Informationen aufnehmen und Probleme mit komplexen Zusammenhängen haben.
Deshalb ist gerade mobil umso wichtiger: klug durch den Text führen, sowohl inhaltlich, als auch formal. Noch vor dem ersten Scrollen muss klar sein, worum es genau in dem Text geht.
Danach sollten beschreibende Zwischenüberschriften folgen. Mobiluser müssen verglichen mit Desktopnutzern mehr Aufwand betreiben, um einen Text zu Ende zu lesen, nämlich öfters aktiv scrollen. Sie brauchen also Anreize. Warum sollte ich weiterlesen? Da helfen selten feuilletonistische Zwei-Wort-Werke wie “Ich als das andere”, sondern lieber ganze Sätze oder Fragen. (Hier gibt’s eine ganze Folge zu dem Thema)
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Das war’s für diese Woche, liebe Grüße, Anne-Kathrin