Hi und herzlich willkommen zu TextHacks! Ganz besonders an 200 neue Subscriber, die nach 8 Minuten Deutschlandfunk hierhin gefunden haben. Wenn ihr neu hier seid, startet gerne mit diesen Folgen:
In der heutigen Folge geht’s ums Thema Threads, das neue Social Network von Meta. Mir werden dort ausschließlich Männer angezeigt, die Frauen doof finden, oder Fitness-Tipps oder Hacks, wie ich morgens um 5 Uhr aufstehe. Deshalb habe ich mir einen Experten gesucht, der einen ganzen Newsletter zum Thema Threads schreibt:
Daniel Fiene, Journalist und Gründer von “Was mit Medien”, verrät seine 3 Hacks für Threads:
Das kann Threads
Threads kann etwas, was bisher kein soziales Netzwerk geschafft hat: Es bringt dich mit Personen zusammen, die für deine Lieblings-Themen brennen.
Das funktioniert tatsächlich. Nur, darauf müssen wir uns erst einlassen. Dazu sollten wir Threads nicht als Twitter-Klon sehen, sondern so wie es durch Meta gedacht wurde: Als eine text-basierte Konversations-App. Wir haben in den letzten Monaten gelernt, uns mit einer KI zu unterhalten. Dann schaffen wir das mit einer Social-App auch. Hier meine drei TextHacks für Threads.
1.) Schreibe kein Posting, verfasse keine Caption - beginne ein Gespräch.
Formuliere kurze, aktive Sätze. Sprich deine Follower*innen direkt an. Hebe das Thema deines Postings hervor, indem du es als Topic markierst (beginne das Wort mit #, um dein Posting mit einem Threads-Topic zu verknüpfen. Pro Posting kannst du nur ein Topic setzen, denn es gibt keine Hashtags). Bring deine persönliche Perspektive auf das Thema ein (tippe : und fahre mit einem emotionalen Wort fort, damit du aus passenden Emoji auswählen kannst). Im Gegensatz zu anderen Plattformen: Text reicht völlig aus. Fotos und Videos sorgen nicht automatisch für mehr Reichweite. So sorgst du für Aufmerksamkeit.
2.) Denke die Perspektive deiner Follower*innen mit.
Auf Partys nerven mich die Gespräche, die in Wirklichkeit ein Monolog sind — die eine Person erzählt nur von sich. Damit uns das auf Threads nicht selbst passiert, denke nicht nur deinen Bezug zum Thema mit, sondern auch den Bezug der Follower*innen zum Thema. Sei es durch ein simples "Geht's euch auch so?"-Intro oder einer Frage zum Ende. Stelle aber nur Fragen, wenn du wirklich an den Antworten interessiert bist. Wenn du mit einem Call-to-Action endest, formuliere den mit einem Mehrwert für deine Follower*innen, und nicht für dich. Statt "abonniert meinen Threads-Newsletter" ist "wenn auch du Threads jede Woche besser verstehen möchtest, verpasse keine Ausgabe" besser. So sorgst du für Relevanz.
3.) Beteilige dich nach dem Posten.
Wenn du deinen Text veröffentlicht hast, sind erst 60% deines Jobs erledigt. Klinke dich aus dem Gespräch nicht aus, sondern reagiere, interagiere und antworte auf das, was von deinen Follower*innen kommt. Die Situation ähnelt Improv-Theater. Wir wissen nicht, was kommt. Mit der goldenen Improv-Regel "Ja, und ..." kommst du weiter: Reagiere nicht einfach mit einem Dank, sondern greife die Antwort auf und führe das Thema fort. Es entsteht ein gutes Gespräch auf Threads. So entsteht rund um dein Thema ein Mehrwert, du vertiefst Beziehungen zu anderen User*innen und ermöglichst am Ende neue Communities.
Während du auf Reaktionen wartest, schau dich im "For You" Feed um. Du wirst dort Postings von User*innen sehen, denen du nicht folgst, oder die aus dem Netzwerk deiner Follower*innen stammen. Interagiere mit ihren Postings, wenn du die Themen interessant findest. "Mute" sie, wenn dich das Thema nicht interessiert.
Wenn du dann noch regelmäßig zu deinen Lieblings-Themen etwas veröffentlichst, werden die Algorithmen deinen Feed zu einem interessanten Ort machen, der dich mit Leuten, die ähnliche Interessen haben, zusammenbringt.
Vielen Dank, lieber Daniel. Mein Threads-Account war bisher definitiv zu viel Monolog. Ich gelobe Besserung. Ich hoffe, ihr habt einen entspannten Montag. Für mich steht heute die Masterclass Digitale Redaktionskonferenz an, manche von euch sehe ich dort später! Oder am Donnerstag bei der Masterclass Digitale Meetings moderieren. Werbeblock Ende. Liebe Grüße, Anne-Kathrin
Hi Anne! Ich bin auch aus Deutschland. Habe dich eben über YT gefunden ❤️